Warum klassische LRS-Förderung oft nicht ausreicht – und wie musikpädagogische Impulse Kinder stärken können

Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) – viele denken dabei zuerst an Rechtschreibregeln, Diktate und intensives Üben. Ohne Frage: gezielte Förderung ist wichtig. Doch wenn man Kindern mit LRS ausschließlich mit Methoden und Wiederholungen begegnet, übersieht man oft das Wesentliche.
Denn was viele nicht bedenken: Diese Kinder kämpfen nicht nur mit Buchstaben – sie kämpfen oft mit ihrem Selbstbild.
Wenn Buchstaben zur Last werden
Viele Kinder mit LRS entwickeln bereits in der Grundschule ein Gefühl von Versagen.
„Ich bin einfach zu dumm. Ich kann das nicht.“
Solche Gedanken entstehen, wenn Misserfolge sich häufen. Wenn Lesen und Schreiben zur täglichen Herausforderung wird, wenn Vergleiche mit Mitschülern frustrieren und die roten Korrekturen dominieren.
Die Folge: Blockaden, Vermeidung und emotionale Rückzüge. Nicht selten wächst bei betroffenen Kindern sogar eine Abneigung gegenüber Sprache selbst.
Was Kinder mit LRS wirklich brauchen
Neben strukturierter LRS-Förderung benötigen Kinder vor allem eines:
positive Erfahrungen mit Sprache, Klang und Ausdruck.
Sie brauchen:
- Vertrauen in ihre eigene Stimme
- Rhythmus und Struktur als innere Orientierung
- Erfolgserlebnisse jenseits der schulischen Anforderungen
An dieser Stelle können musikpädagogische Impulse unterstützend wirken. Nicht als Ersatz für logopädische oder therapeutische Maßnahmen – sondern als ganzheitliche Ergänzung, die das Kind emotional stärkt.
Wenn klassische Förderung an ihre Grenzen kommt
Programme wie das Marburger Rechtschreibtraining leisten in vielen Schulen gute Dienste. Doch sie richten sich meist stark an den sprachlichen Symptomen aus:
- Fehlerschwerpunkte erkennen
- Strategien einüben
- Schreiben wiederholen
Was dabei oft auf der Strecke bleibt, ist der spielerische Zugang zur Sprache, der Mut zur eigenen Stimme und das Erleben von Freude beim Lernen.
Musikpädagogische Impulse als ergänzender Zugang
In meiner musikpädagogischen Arbeit habe ich erlebt, wie sehr Musik und Rhythmus Kinder dabei unterstützen können, sich auszudrücken, Spannungen zu lösen und neues Selbstvertrauen zu gewinnen.
Aktuell entwickle ich ein kreatives Förderangebot für Kinder mit LRS, das nicht therapeutisch, sondern pädagogisch stärkend wirkt. Dabei steht die emotionale Entlastung im Vordergrund – durch Klang, Bewegung und achtsame Begegnung.
Mein Ziel ist es, einen Ansatz zu schaffen, der sowohl von pädagogischen Fachkräften als auch von Eltern im Alltag nutzbar ist – ergänzend zur bestehenden LRS-Förderung, aber mit einem anderen Blick auf das Kind.
Einladung zum Perspektivwechsel
Kinder mit LRS brauchen mehr als Übungen. Sie brauchen Gehör. Sie brauchen Räume, in denen sie sich stark, gesehen und fähig fühlen.
Wenn Sie sich für neue Wege der Förderung interessieren oder an einem Kurs teilnehmen möchten, freue ich mich über Ihre Nachricht.
Ich plane aktuell erste Angebote – gern halte ich Sie auf dem Laufenden. Wenn Sie daran Interesse haben schreiben Sie mir gerne eine Email: info@buehne-frei.net
Denn jedes Kind verdient einen Zugang zur Sprache, der zu ihm passt.