Mit Bewegung besser Lernen

Diane Tausch • 7. Mai 2025

Wie gezielte Übungen Kindern beim Denken helfen

Viele Kinder sind zappelig, unkonzentriert oder frustriert beim Lernen. Was viele nicht wissen: Bewegung kann ein echter Schlüssel zu besserem Lernen sein! Mit einfachen, spielerischen Übungen lassen sich Gehirnareale aktivieren, die für Aufmerksamkeit, Konzentration und Merkfähigkeit entscheidend sind. In diesem Artikel erfahren Sie, wie bewegungsbasiertes Lernen funktioniert und wie Sie es ganz leicht in den Alltag Ihres Kindes oder Ihrer Schüler integrieren können.

 


Warum Bewegung beim Lernen hilft


Das Gehirn arbeitet am besten, wenn der ganze Körper mitmacht. Studien zeigen, dass körperliche Aktivität die Durchblutung im Gehirn fördert, Stress abbaut und beide Gehirnhälften besser miteinander vernetzt. Genau diese Vernetzung ist wichtig, damit Kinder konzentriert, kreativ und aufmerksam lernen können.

Besonders hilfreich sind Übungen, die Körperkoordination, Überkreuzbewegungen und rhythmische Abläufe fördern – also Bewegungen, bei denen die rechte und linke Körperhälfte zusammenarbeiten müssen. Diese stimulieren das sogenannte „Corpus Callosum“, die Verbindung zwischen den beiden Gehirnhälften. Das Ergebnis: Informationen werden schneller verarbeitet und nachhaltiger gespeichert.

 


Typische Probleme beim Lernen – und wie Bewegung helfen kann


Viele Kinder kämpfen mit:

  • Konzentrationsproblemen
  • Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten
  • Verlangsamter Merkfähigkeit
  • Geringer Motivation

Gezielte Bewegungsübungen können hier erstaunliche Effekte haben. Sie helfen nicht nur beim Aufbau neuer Lernstrukturen, sondern fördern auch das Selbstvertrauen, weil Kinder spüren: Ich kann das!

 


5 einfache Bewegungsübungen für besseres Lernen


Hier sind fünf kinderleichte Übungen, die du zuhause oder im Klassenzimmer einsetzen kannst:

1. Der liegende Achter:
In die Luft (oder auf Papier) eine liegende Acht mit dem Finger nachzeichnen – erst mit der rechten, dann mit der linken Hand, dann mit beiden gleichzeitig. Fördert die Augenkoordination und die Verbindung beider Gehirnhälften.

2. Überkreuz-Märsche:
Abwechselnd mit dem rechten Ellbogen das linke Knie berühren und umgekehrt – wie ein langsamer Marsch mit Gehirnjogging-Effekt.

3. Denkpause mit Fingerspiel:
Mit einer Hand das Peace-Zeichen machen, mit der anderen Hand ein Okay-Zeichen – dann wechseln. Diese Übung braucht Konzentration, schult die Feinmotorik und bringt das Gehirn in Schwung.

4. Die Elefanten-Rolle:
Den rechten Arm gerade nach vorne strecken, mit dem linken Ohr auf die Schulter legen und dann eine große liegende Acht in der Luft „malen“. Fördert den Gleichgewichtssinn und die visuelle Wahrnehmung.

5. Bewegung plus Sprache:
Beim Hüpfen auf einem Bein das Alphabet aufsagen oder kleine Rechenaufgaben lösen – Bewegung gekoppelt mit Sprache oder Zahlen aktiviert mehrere Sinneskanäle.

 


Für wen ist das geeignet?


Diese Art des bewegten Lernens ist besonders hilfreich für:

  • Vorschulkinder, die sich viel bewegen wollen
  • Grundschulkinder mit Konzentrations- oder Lernschwierigkeiten
  • Kinder mit LRS oder ADS/ADHS
  • Kinder, die nervös oder unsicher beim Lernen sind

Aber auch leistungsstarke Kinder profitieren – denn Bewegung macht den Kopf frei und stärkt die emotionale Ausgeglichenheit.

 


Bewegung im Alltag verankern – ohne großen Aufwand


Die Übungen lassen sich ganz leicht in den Alltag integrieren:

  • als Ritual vor den Hausaufgaben
  • in der Lernpause zur Erfrischung
  • im Morgenkreis oder als Energizer im Unterricht
  • vor Klassenarbeiten zur Beruhigung

Wichtig: Nicht als „Training“ verkaufen, sondern als Spiel! So machen die Kinder gern mit und nehmen die positive Wirkung ganz selbstverständlich mit ins Lernen.

 


Fazit: Bewegung macht klug!


Bewegung ist weit mehr als Sport – sie ist ein natürlicher Verstärker für das Lernen. Kinder, die sich bewegen, lernen leichter, schneller und mit mehr Freude. Wer Lernen wieder mit Spaß und Körpergefühl verbindet, stärkt nicht nur das Gehirn, sondern auch das Selbstvertrauen und die Motivation.

 


Tipp für Pädagogen & Eltern:


Wenn Sie gezielte Übungen kennenlernen möchten, die Kinder emotional und kognitiv stärken, finden Sie auf meiner Webseite (Home) Angebote. Ich biete auch Workshops und Fortbildungen an – schreiben Sie mir gerne eine Email. info@buehne-frei.net


Demnächst erscheint auch mein Kinderbuch zu diesem Thema (siehe Vorschau) „Schlaumeier Gustav und die magischen Bewegungsrätsel“ Ein Mitmachbuch zum Vorlesen, Lachen und Lernen!